Heike Dietzinger hat uns diese nette Geschichte geschickt und hofft damit in dieser schweren Zeit möglichst vielen von uns ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Vielen Dank!


Ein tierisch internationales Fußballspiel

… nicht nur was für eingefleischte Fußballfans in einer fußballfreien Zeit, sondern natürlich auch für vegetarische und vegane Fußballinfizierte!

Heute findet ein internationales Benefiz-Fußballspiel zu Ehren des protugiesischen Windhundes Ronaldo Rinaldini statt, einem Räuberhauptmann aus längst vergangenen Zeiten, um den gern viel Wind gemacht wird. Geleitet wird das Ganze von Nestor, dem El Maestro des Fußballs.

Das Spiel wird mit dem musikalischen Einlauf des italienischen Orchesters Kenny Prince Rondo Veneziano eröffnet. Die Begeisterung des Publikums erinnert an das legendäre Tony Woodstock-Festival. Die Dimension der Fußballarena ist weit entfernt von der eines Bolzkäfigs, dem Nothnagel eines Fußballplatzes. Über dem Stadion kreisen die Tribünenadler, um sich das Spiel aus erhöhter Perspektive anzuschauen. Es wird unter großer Hitze auf dem Feld ausgetragen. Die Fanlager sind durch ihre unterschiedlichen Wimpel klar erkennbar.

Die Startelf beider Mannschaften kommen entschlossen aus der Kabine getigert, ein löwenstarker Auftritt. Der jeweilige Kater besteht aus tierischen Spielern, die sich gerne hier zusammengefunden haben. Sie werden angefeuert von ihren Mannschaftskapitänen; dem Galgo-Macho Casanova aus Spanien und dem Schweizer Bernhardiner Robert Ballamann, der vor kurzem erst von demselben aus Spanien nach Deutschland zurückgekehrt ist. Er ist für seinen Schweizer Riegel bei den Insidern bestens bekannt.

Beide Mannschaften sind in der glücklichen Lage, jeweils einen der bekanntesten Torhüter in ihrem Netzer stehen zu haben.

Das ist zum einen der leicht übergewichtige Ralf Zumdick aus Bochum, dessen Völlerei aus rudimentären Resten seiner Esskultur besteht und Sepp Maier Batzenhofer, ein Jagdhund und zugleich eine gefürchtete Torwartkatze aus Anzing. Diese beiden Fliegenfänger sind etwas ganz besonderes.

Der früher agierende Falko Götz von Berlichingen galt als adeliger Torverhinderer mit der eisernen Hand. Allerdings wurde ihm sein berühmter Ausspruch, der an den Australier Mathew Leckie erinnert, eines Tages zum Verhängnis, und er musste zurücktreten.

Auf der Trainerbank erleben wir Wolfgang Wolf, einen ehemaligen Trainer im Schafspelz aus Wolfsburg und Ralf Hasenhüttl, den Taktikfuchs, immer mit Hasenkötteln als Talismann in der Tasche und bekannt für seine immer aussagekräftigen Interviews mit der Aussage: „Mein Name ist Hase…“.

Bernd konnte man leider nicht bei der Stange halten. Er wurde vom Wandervogel zur Legende und lebt als solche vermutlich heute noch in der Wüste, wohin man ihn geschickt hatte.

Die gegnerische Mannschaft konnte den Starspieler Kaká für sich gewinnen; auf dessen Bruder Pipi sie allerdings verzichten mussten, weil ihm der Pass fehlte. Was den Rest dieser Startelf betrifft, wirken die Spieler etwas fragwürdig, wenn der Name Programm sein sollte. So laufen z.B. ein Dusam Uhrin aus der Slowakei oder ein Deutscher, namens Tomas Oral zusammen mit Veselin Popovic auf dem Platz ein. Sie alle muten eher etwas wie Kamele an, die im Abseits stehen. Auch bei einer Rudelbildung dürfte man sich die Situation dieser drei Spieler etwas problematisch vorstellen. Hier würde man dann weniger von einem Fußballspiel als von einem Eiertanz reden. Das lässt bereits die erste Frage von Popovic erkennen: „Waas?, mit so einem Ei sollen wir spielen?“

Poldi, das Schwein, steigt gerne mal über die Außenlinie. Erich, der Beer versprach, heute angemessen in einer Bärenkondition aufzulaufen während die niederländische Blindschleiche

Rafael immer erst in Vaart kommen muss.

Auch die beiden Enten Kees Kwakman und Boy Waterman nehmen unter Aufsicht von Willi, dem Entenmann, am Spiel teil.

Geleitet wird das Spiel von Schiedsrichter Schweinchen Dick Advocaat, der entschied, über das Spiel zu richten.

Deshalb lässt er im Strafraum für seine Entscheidungen Innenverteidiger und Rechtsverdreher auflaufen, die zur Abwehr dienen.

Waldi, der als bekannt harte Mann, ein deutscher Rauhaardackel, wird das heutige Spiel von der Tribüne aus kommentieren.

Kommen wir zu den Spielern unserer Mannschaft.

Berti Vogts, der Terrier und Willi, das Kampfschwein, auch der Landgraf“ genannt, räumen vor ihren Gegnern gerne ab. Willi wird heute zum letzten Mal den Acker umwühlen; das größte Rauhbein, das auf dem Platz seine Bissigkeit unter Beweis stellt.

Unsere beiden Stürmerhasen Boateng und Kevin Cannone lassen auf ein explosives Spiel hoffen. Es wäre nicht das erste Mal, dass sie sich einen Vorteil verschaffen wollen, in dem sie ihrem Gegner in die Flanke hoppeln.

Die Robben Robbie Fowler und Arjen machen ihrem Namen alle Ehre und stehen in Sachen offensives Foulspiel ihrem Mitspieler mit dem gewissen Instinkt, Tobias Killer, in nichts nach.

Auch hier ist der Name Programm. Er kann nicht nur zubeißen wie ein Pitbull… er ist ein Pitbull.

Kai VonderBank wird dank seines Namens immer erfolgreich als Auswechselspieler eingesetzt. Und dann gibt es da noch Danny Invincibile, ein australischer Spieler, der sich für unbesiegbar hält. Da kommt selbst Jonatan, dem Meister aller Schwalben, schon mal das Kotzke. Auch Gernot Rohr, der Ochse, ist bekannt für seine paradochsen Schüsse. Wenn es allerdings um Ausdauer geht, dann braucht Roman kein Geschlecht, um erkennen zu lassen, dass er als stolzes polnisches Ross eine Pferdelunge besitzt.

Das Kopfballungeheuer Bernd kann in diesem Jahr nicht teilnehmen, weil es sich in einem seiner letzten Spiele ein Hölzenbein zugezogen hatte. Früher war es für diesen Spieler überhaupt kein Problem, mit einer Flanke aus Elfmeter Entfernung den Ball wie ein Tor nado einzunicken.

Paul, der Maulwurf, musste sich aufgrund seines Alkoholproblems zurückziehen; er erschien einfach zu oft zu breit auf dem Platz.

Beide Mannschaften haben zu Beginn etwas Probleme, ins Spiel zu finden.

Aber bereits nach den ersten 15 Minuten übernimmt die Heimmannschaft die Spielkontrolle und drängt die mit einer defensiven Viererkette auflaufenden Gäste phasenweise weit zurück. Da wird wie aus dem Nichts eine Flanke von Berti im Tiefflug eingeköpft und das 1:0 verzeichnet. Die zweite verunglückte Flanke wischt der gegnerische Torhüter gerade noch weg.

Nach einem direkten Freistoß der gegnerischen Mannschaft kommt es leider zu keiner guten Parade, denn der Ball klatscht nur an die Latte. Auf Höhe des rechten Pfostens bringt Gernot den Ball volles Rohr gekonnt mit der Hacke ins lange Eck unter und erzielt somit das 2:0 für die Heimmannschaft. Das konnte auch die Abwehrkette nicht verhindern.

Erich Beer leitet das erste Gegentor zum 2:1ein, indem er Poldi auf dem linken Flügel bedient. Dessen Querpass schießt Ballamann per Direktannahme ins Tor. Bei einer weiteren Möglichkeit feuert Rudi das Leder deutlich über den Kasten, was beim Publikum für Pfiffe sorgt. Kwakman und Waterman schwimmen sich frei und sind mit einem gekonnten Zusammenspiel in der Lage, zum 2:2 auszugleichen. Mit diesem Endstand wird das Spiel abgepfiffen.

So wurde immer mal wieder eine Chance vertändelt oder ein Freistoß an den Innenpfosten gehämmert. Zusammengefasst aber ist das Unentschieden ein fairer Abschluss dieser Partie nach einer temporeichen zweiten Halbzeit. Alle verlassen zufrieden den grünen Rasen, die No-Go-Area für das Publikum, was allerdings bei manch einem Spiel die Flitzer nicht beeindruckt.

Die Putzerfische sind nach diesem Spiel die Ausputzer und sorgen wieder für saubere Kabinen, saubere Tribünen und ein sauberes Stadion bis zum nächsten Ansch…Anpiff vom Schiedsrichter. Heike Dietzinger